Dunkle Zeit

Die Sonne scheint langsam untergegangen,
es wird dunkel, einsam und kalt.
Vorbei die Zeit, da die Strahlen rangen
um die Gunst vom stolzen Wald.

Der Wald, er war so undurchdringbar,
schien als sah er gar nicht ein,
daß er ohne Licht einst bezwingbar,
nicht mehr stolz und stark kann sein.

Dort ein Vöglein im Lied verkündigt,
frohe Kunde von Wärme und Licht,
will erklären, daß er überhaupt nicht sündigt,
wenn ein Strahl ins Dunkle durchbricht.

Doch der stolze Wald denkt an andere Freuden,
an die Tiere, die Pflanzen, den Bach,
will ans Nachdenken bloß keine Zeit vergeuden,
aber irgendwann wird er einst wach.

Muß erkennen, daß all seine Liebeleien
Einen kurzen Moment nur sind schön.
Muß sich einstmals selbst seinen Hochmut verzeihen,
sich selbst betrogen dem Ende zu geh´n.